Selbstaufwertung

Selbstaufwertung ist eine Art der Motivation, die darauf abzielt, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen einer Person zu steigern.[1] Dieses Motiv kommt vor allem in Situationen des Versagens oder der Bedrohung zum Ausdruck.[2][3][4] Selbstaufwertung beinhaltet eine Präferenz zu positiven statt negativen Selbstansichten.[5] Sie ist eines der vier Selbsteinschätzungsmotive neben Selbstevaluation mit Selbsteinschätzung (der Antrieb für ein akkurates Selbstkonzept) und Selbstverifikation (der Antrieb für ein kongruentes Selbstkonzept mit der eigenen Identität). Selbstaufwertungsmotive treiben den Prozess der Selbstregulation, also wie Menschen ihre Handlungen kontrollieren und ausrichten.

Es gibt eine Vielzahl von Strategien, die benutzt werden können, um das eigene Selbstwertgefühl zu verbessern. Zum Beispiel können Fertigkeiten, die man selbst nicht oder nur schlecht beherrscht, kleingeredet werden oder man kritisiert andere Menschen, um im Vergleich besser zu wirken. Diese Strategien sind insofern erfolgreich, dass Menschen glauben, sie hätten mehr positive und weniger negative Eigenschaften als andere.[6] Obwohl Selbstaufwertung sowohl bei Menschen mit niedrigem als auch mit hohem Selbstwertgefühl gesehen werden kann, verwenden beide Gruppen unterschiedliche Strategien. Menschen, die bereits ein hohes Selbstwertgefühl besitzen, werten dieses direkt weiter auf, indem sie neue Informationen voreingenommen bzw. verzerrt verarbeiten. Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl benutzen 'indirekte' Strategien, indem sie z. B. Situationen vermeiden, indem ihre negativen Eigenschaften bemerkbar wären.[7]

Es gibt Kontroversen, ob Selbstaufwertung vorteilhaft für das Individuum sind und ob Selbstaufwertung kulturell universell oder lediglich speziell für den westlichen Individualismus sind.

  1. Constantine Sedikides, Michael J. Strube: The Multiply Motivated Self. In: Personality and Social Psychology Bulletin. Band 21, Nr. 12, Dezember 1995, ISSN 0146-1672, S. 1330–1335, doi:10.1177/01461672952112010 (Online [abgerufen am 14. November 2020]).
  2. Keith S. Beauregard, David Dunning: Turning up the contrast: Self-enhancement motives prompt egocentric contrast effects in social judgments. In: Journal of Personality and Social Psychology. Band 74, Nr. 3, 1998, ISSN 1939-1315, S. 606–621, doi:10.1037/0022-3514.74.3.606 (apa.org [abgerufen am 14. November 2020]).
  3. Joachim Krueger: Enhancement Bias in Descriptions of Self and Others. In: Personality and Social Psychology Bulletin. Band 24, Nr. 5, Mai 1998, ISSN 0146-1672, S. 505–516, doi:10.1177/0146167298245006 (Online [abgerufen am 14. November 2020]).
  4. Thomas A. Wills: Downward comparison principles in social psychology. In: Psychological Bulletin. Band 90, Nr. 2, 1981, ISSN 0033-2909, S. 245–271, doi:10.1037/0033-2909.90.2.245 (Online [abgerufen am 14. November 2020]).
  5. Constantine Sedikides, Aiden P. Gregg: Self-Enhancement: Food for Thought. In: Perspectives on Psychological Science. Band 3, Nr. 2, März 2008, ISSN 1745-6916, S. 102–116, doi:10.1111/j.1745-6916.2008.00068.x (Online [abgerufen am 14. November 2020]).
  6. Kunda, Ziva: Social Cognition: Making Sense of People. Hrsg.: MIT Press. 1999, ISBN 978-0-262-61143-5, S. 465–466.
  7. Kunda, Ziva: Social Cognition: Making Sense of People. Hrsg.: MIT Press. 1999, ISBN 978-0-262-61143-5, S. 465–466.

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